Schwarzwald

Ein langes Wochenende im Schwarzwald Ende Mai. Fachwerk, Kuckucksuhren und Kirschtorte. Außerdem gibt es wohl kaum schönere Gegenden zum Rennradfahren in Deutschland.

1. Etappe

Wiedener Eck

Es ist bewölkt, trotzdem will ich noch mal los. Einfach fahren, einrollen. Ohne zu wissen, was mich erwartet. Zumindest grob kenn ich die Richtung, es geht vom Münstertal bis rauf zum Wiedener Eck. Anfangs noch flach, doch bald schon stetig steigend. Die ersten Serpentinen kommen und geben den Blick in das Tal frei. Es geht immer weiter rauf. Kurve um Kurve, gesäumt von Bäumen und Wiesen, bis auf 1140 m Höhe. Nach einer langen Abfahrt sind es noch ein, zwei kleinere Anstiege auf dem Weg zurück. Dort angekommen sehe ich mir die gefahrene Strecke noch mal an. Tatsächlich ging es etwa 20 km am Stück bergauf. Hors catégorie.

2. Etappe

Schauinsland, Feldberg und Belchen

Für heute habe ich mir viel vorgenommen, drei Berge warten auf mich. Ich starte früh am Morgen, es ist noch kalt und mir bleiben etwa 20 km bis nach Günterstal am Fuße des Schauinsland, dem Hausberg Freiburgs. Hier wird unter anderem auch jährlich der Schauinsland-König gekürt. Mein Ziel von einer Stunde hinauf unterbiete ich und genieße kurz die wunderbare Sicht. Dann muss ich weiter, es warten da noch zwei weitere Berge.

Es ist immer noch früh und kalt. Meine Finger frieren auf der Abfahrt und es ist kaum möglich zu bremsen. Nach einer Kurve halte ich im Sonnenlicht an, reibe meine Hände aneinander und wärme sie mit meinem Atem. Irgendwann geht es weiter. An der nächsten Tankstelle halte ich um mich aufzuwärmen. Heißer Kaffee hat mir noch nie so gut getan.

Auf dem Weg zum Feldberg passiere ich eine Skisprungschanze. Eine mehrspurige Landstraße führt unspektakulär die letzen Kilometer bis zur Passhöhe hinauf. Nach einer kurzen Abfahrt komme ich am Schluchsee vorbei und fahre weiter in Richtung Belchen.

Jetzt ist es schon deutlich wärmer. Die Sonne strahlt und ich genieße den letzen Anstieg des Tages. Auf dem Gipfel angekommen, belohnt mich ein sensationeller Ausblick für die zurückliegenden Strapazen. Zufrieden gehe ich in die Abfahrt durch das Münstertal und weiß genau: hierher komme ich wieder.